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Oberitalien Wien & Anderswo

Trieste mio! Teil 2: Vom Hafen in den Karst und retour

Als ich Ende Mai in Kontovel war, habe ich natürlich auch Triest besucht.

Von Kontovel, das oberhalb von Miramare im Karst liegt, fährt man auf einer kurvenreichen Straße hinunter in die Stadt. Ich genieße diese Fahrt immer, besonders wegen der tollen Aussicht – Meeresblick!

Bus-Tagada von Kontovel bis Piazza Oberdan

Mit dem Linienbus gelangt man von Kontovel rasch ins Stadtzentrum von Triest – Endstation ist Piazza Oberdan  – und dazu fällt mir gerade eine Anekdote ein: Es soll mal einen Busfahrer gegeben haben, der es regelmäßig in einer Rekordzeit von 10 Minuten von Kontovel nach Piazza Oberdan schaffte. Wenn die Fahrgäste – überwiegend ältere Damen – oben im Karst zustiegen, rief er nach hinten in den Bus: „Signorine attenzione, adesso Tagada!“ Die Damen mussten sich dann gut festhalten, um bei der rasanten Fahrt auf der kurvenreichen Straße nicht von den Sitzen geschleudert zu werden – so wie bei Tagada eben. Beim Aussteigen war den Fahrgästen dann die Erleichterung, heil angekommen zu sein, ins Gesicht geschrieben.

Bio-Messe in San Giovanni

Dieses Mal habe ich wieder ein paar Ausflüge in Triest gemacht. Einmal haben wir eine Verkaufsmesse des „Gruppo Naturista Ecologista di Trieste“ im Stadtteil San Giovanni besucht. San Giovanni liegt ebenfalls (also wie Kontovel) oberhalb des Stadtzentrums im Karst. Der Weg dorthin führte einmal mehr über schmale, steile Straßen hinauf und zum Schluss durch eine Parkanlage, in der die Pavillons eines ehemaligen Krankenhauses nun weitergenutzt werden, als Schulen und Verwaltungsgebäude. Die Marktstände waren im oben gelegenen, flachen Abschnitt dieses Areals aufgebaut, zwischen freistehenden Gebäuden, Bäumen, Pergolen und Blumenbeeten. Der Zugang zum Geschehen führte durch eine Art Schaugarten.

Es gab zahlreiche Messestände, bei manchen lag der Fokus auf regionale Bio-Produkten, andere wiederum boten esoterische Waren an. Mir gefiel vor allem die Atmosphäre dort und das Herumspazieren auf den vielen kleinen Wegen.

bioest.org Messe in San Giovanni, Triest

Zeitreise im Yacht Club Adriaco

Am nächsten Tag waren wir im Yacht Club Adriaco, einem der ältesten Segelclubs Triests, gegründet Anfang des vorigen Jahrhunderts. Der Clubraum – mit dunkler Holzvertäfelung und dem ursprünglichen Interieur – wirkte auf mich wie eine Zeitreise. Ich stelle mir die vorletzte Jahrhundertwende sehr mondän vor. Mein Bild nährt sich wohl vorwiegend aus den Eindrücken, die ich aus Fotografien der damaligen Zeit und vor allem dem Jugendstil ableite, der mir als Design- und Architekturstil sehr gefällt. Darüber lässt sich dann leicht vergessen, dass das Leben damals nur für eine kleine Bevölkerungsschicht rosig war. Jedenfalls aber nicht für die einfachen Leute, die keine Freizeit hatten, in der sie Zerstreuung bei stilvollen Sportarten hätten finden können.

Bellariva bei Santa Croce

Natürlich waren wir auch im Meer baden. Einmal bei Bellariva, einem kleinen Strandabschnitt unterhalb von Santa Croce. Dort waren wir mittags im gleichnamigen Restaurant essen. Ach, das war herrlich! Schwimmen im türkisfarbenen Wasser und dann ein paar Meter weiter ab ins Restaurant zu einem guten Fischgericht und Antipasti als Vorspeise.

Und danach – sozusagen als krönenden Abschluss – einen „Capo in bi‘“ – Cappuccino in bicchiere, so heißt der typische Triestiner Cappuccino, der im Glas serviert wird.

Sehr gut essen kann man auch im Slowenischen Segelclub, von wo ich spät abends diese Szenerie aufgenommen habe. Die kleinen Lichter oben am Hügel, in der Mitte des ersten (einmal mehr unscharfen….) Fotos das ist Kontovel.

Monte Grisa – leuchtendes Käsestückchen

Das helle Fleckchen rechts oben im Bild ist die Kirche „Monte Grisa“. Die Triestiner nennen sie auch „Formaggino“ (kleiner Käse). Es ist eine moderne Kirche, die aus der Ferne – nun ja – tatsächlich an ein Stück Käse erinnert.

So, damit beschließe ich die kleine Bilderfolge mit Eindrücken von meinen Triest-Tagen im Sommer 2018.

Alla prossima!

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