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Oberitalien Wien & Anderswo

Trieste mio! Teil 1: Kontovel und Meer

Das Jahr neigt sich dem Ende zu, die Temperaturen sinken und es wird früher dunkel. Ich gebe euch jetzt ein Schnippselchen Sommer. Kommt mit auf einen Ausflug an die obere Adria, genauer nach Triest und Kontovel, wo ich Anfang dieses Sommers war. 

Kontovel und Triest und das Meer

Seit vielen Jahren bin ich einmal jährlich für ein paar Tage in Kontovel, einem kleinen slowenischen Ort hoch oben im Karst nahe Triest. Warum gerade Kontovel und Triest? Ganz einfach, ich bin in diese Gegend verliebt seit ich – vor mittlerweile 25 Jahren – mein Erasmus-Studium in Triest zugebracht habe. Außerdem finde ich Städte am Meer immer schön, das Meer gibt Orten ein eigenes Flair, es ist eine Geste Richtung große, weite Welt, es gibt ein Gefühl der Weite und Großzügigkeit. Wie auch immer. In Kontovel wiederum lebt eine ehemalige Studienkollegin und Freundin von mir, die mir immer Unterschlupf gewährt, wenn ich meine Dosis Oberitalien brauche.

Die Aussicht von Kontovel ist herrlich, man blickt auf den gesamten Golf von Triest und bei klarer Sicht sieht man die Küstenlinie bis Kroatien.

Ich habe diesmal leider keine eindrücklichen Fernblick-Foto gemacht, dafür aber einige Schnappschüsse der Gässchen im Dorf.

Nun, hier ist zumindest ein Blick auf das Meer – vom Vorplatz der Kirche San Girolamo aus gesehen. Etwas unscharf, weil ich mit dem Handy fotografiert und gezoomt habe, eine Kombination, die im wahrsten Sinn des Wortes Brösel macht. Vor der Kirche stelle ich immer das Auto ab und genieße beim Aussteigen die leichte Meeresbrise und die Stille ringsum.

Damals… Schiffe zählen in Kontovel

Die Geschichte Kontovels reicht bis ins 15. Jahrhunderts zurück, als sich dort Fischer oberhalb von Miramare auf 250 Meter Meereshöhe ansiedelten. Ach ja, der Name Kontovel – auf Italienisch Contovello – soll daher rühren, dass man dort aufgrund der guten Aussicht die feindlichen Schiffe, die Kurs auf den Golf von Triest nahmen, zählen konnte: „Contare i veli“.

Kontovel – ein Fischerdorf hoch oben im Karst?

Dass Kontovel ursprünglich ein Fischerdorf war, mag seltsam klingen, aber das Gelände hat zum Meer hin ein starkes Gefälle und bietet wenig Platz für Besiedelung. So blieb den Menschen damals nichts anderes übrig, als sich oben am Berg einzurichten und täglich zum Meer runterzugehen. Die kleinen Wege nach unten führen durch Weinberge und kleine Obst- und Gemüsegärten. Auf einem dieser „sentieri“, die zum Teil sehr eng und steil sind, gelangt man von Kontovel direkt zur Bahnstation Miramare.

Kaiserin Sissy und Schloss Miramare

Dort entstieg einst die berühmte Kaiserin Sissy der k&k Südbahn, genauer gesagt ihrem persönlichen Eisenbahnwaggon (diesen kann man übrigens im technischen Museum in Wien bewundern), wenn sie ins Schloss Miramare wollte. Das Bahnhofsgebäude von damals gibt es noch, für die Öffentlichkeit ist es nicht zugänglich, aber man kann durch die Fensterscheiben das Stiegenhaus mit der breiten Treppe sehen, die dann in einen Gang mündet, der unter der Bahntrasse durchführt. Eine Kutsche brachte die Kaiserin von dort ins Schloss Miramare.

Hier nun ein paar Impressionen von Kontovel. Die Gässchen sind schmal und die kleinen Häuser wirken, als würden sie sich zusammenducken um gegen die Winterstürme (berüchtigt ist die „Bora“, die im Winter schon mal mit 130 km/h durch die Straßen fegt) gerüstet zu sein.

Auf den schmalen Wegen zwischen den Häuserreihen kann man bloß zu Fuß gehen oder man fährt mit dem Motorrad.

In der Ferne sieht man die Bucht von Triest.

Steine auf den Dächern schützen vor Stürmen.

Ich bin dann den Weg zurückgegangen und auf der anderen Seite der Kirche zwischen den Häusern nach unten. Da die Gässchen und Fußwege fast ausschließlich von den Anwohnern genutzt werden, kam ich mir ein wenig wie ein Eindringling vor.

Dann bin ich wieder die Treppen rauf und zum Kirchenvorplatz zurückgekehrt. 

An der Kirche links vorbei ein Haus mit Blumenschmuck.

Mal sehen, vielleicht habe ich das nächste Mal schon eine bessere (Handy-)kamera dabei…

Kontovel ist zwar klein, aber es gibt so viel zu sehen!

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