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Möbel tapezieren – unser American Diner in neuem Glanz

Geschämt habe ich mich. Wirklich. Für unsere kaputten Küchenstühle. Aber nun is‘ alles gut. Ich erzähle euch jetzt von der „Gesundung“ von Stuhl und Bank in unserer Küche. Diese Tapeziererarbeit habe ich vor Weihnachten erledigen können und nachdem nun die aufregenden Feiertage vorbei sind, habe ich Zeit, euch davon zu berichten.

Manhattan-Skyline in der Küche

Aber jetzt von Anfang an: Als wir unsere Küche eingerichtet haben, wählten wir als Rückwand zur Küchenzeile eine Glasplatte, die die Skyline von New York zeigt, also von Manhattan, mit Chrysler Building und dem anderen zu seiner Zeit höchsten Wolkenkratzer, dessen Name mir grad nicht einfällt.

Möbel wie in einem American Diner

Die amerikanische Anmutung unserer Küche brachte uns dann auf die Idee, Stühle und Tisch zu kaufen, die an American Diners erinnern, also rot und ein bisschen weiß und Chrom. Die Bezüge der Möbel – Stoff mit abwischbarer Kunststoffbeschichtung – hielten so lange, bis irgendwann durch Kinderhand spitze Gegenstände mit den Sitzflächen in Kontakt kamen. Der beschichtete Stoff platzte an mehreren Stellen auf und brachte den Schaumstoff zum Vorschein. Die schadhaften Stellen habe ich in den letzten Jahren (ähem) unter Decken bzw. Pölstern versteckt. Der Gedanke, die Möbel selbst zu reparieren, ging mir wohl durch den Kopf, aber dann verwarf ich die Idee als zu kompliziert. Beim Thema Tapezieren dachte ich vor allem an die gefährliche Tackermaschine, mit deren Hilfe man den Bezug an der Sitzfläche befestigt.

Hauptsache: Tackergerät

Am Ende waren Sitzbank und Stühle aber dermaßen kaputt, dass ich nicht mehr viel falsch machen konnte. Mit diesem Hinweis ermutigte mich auch meine Mutter, eine Reparatur auf eigene Faust zu versuchen. Ich besorgte eine Tackermaschine und nachdem ich einen mit dem Original fast identischen Stoff gefunden hatte, legte ich los:

Ich schraubte die Sitzflächen vom Metallgestänge ab. Mit Schraubenzieher und Zange entfernte ich dann die alten Tacker vom Holz um den schadhaften Bezug abzulösen. Die Nähte trennte ich sorgfältig auf und nahm an den alten Stoffteilen Maß. Die Umrisse der Stoffteile ließen sich leicht mit Kugelschreiber auf die linke Seite des neuen Stoffes übertragen. Mit ein Zentimeter Nahtzugabe schnitt ich die Teile aus. Als Nähgarn verwendete ich für den Unterfaden Zwibond. Dieses Garn wird zum Nähen von Gardinen verwendet und ist gewachst, wodurch es extra reißfest ist. Für den Oberfaden nahm ich ein Garn, das etwas dünner als Knopflochseide ist.

Die Stoffteile nähte ich mit Stichlänge 3 an der Nähmaschine. Am Bezug für die Sitzbank steppte ich die Nähte kantig ab, das sieht im Resultat professioneller aus, als eine einfache Naht. Leider bin ich darauf erst gekommen, nachdem ich die beiden Stühle bezogen hatte – bei diesen Bezügen habe ich nämlich nur eine einfache Naht genäht.

Den Schaumstoff der Bank habe ich ausgebessert – ich habe die Seiten der Sitzfläche mit ein Zentimeter dickem Schaumstoff beklebt, und diesen über die Holzkante ragen lassen. Damit wurde die Sitzfläche an der Seite wieder aufgefüllt. Als Klebemittel habe ich Sprühkleber ohne Lösungsmittel verwendet, das ist wichtig, sonst wird der Schaumstoff löchrig.

Nach diesen Ausbesserungsarbeiten am Schaumstoff, zog ich die Bezüge über. Dann kam die berüchtigte Tackermaschine zum Einsatz. Mit den dicken Heftklammern, die die Maschine abfeuert, befestigte ich den Stoff am Holz der Sitzfläche. Um die Unterseite zu versäubern, tackerte ich einen schwarzen Stoff darüber, den ich an den Kanten mit meiner Overlockmaschine versäubert hatte. Das einzig Mühsame war das Auffinden der Befestigungslöcher für die Schrauben in der Holzfläche.

Zu guter Letzt schraubte ich die Sitzflächen wieder an das Metallgestände und freute mich über das Ergebnis!

Hier noch eine Liste der Utensilien, die man für eine solche Arbeit benötigt:

// Schraubenzieher (um die Tackerklammern zu lösen)

// Zange (um die gelockerten Klammern rauszuziehen)

// Tackergerät mit passenden Klammern (wenn Kinder im Haushalt sind, die Klammern unbedingt aus dem Gerät nehmen, wenn es unbeaufsichtigt ist!)

// Zwibond und dünnes Knopflochgarn

Mit Grundkenntnissen im Nähen kann man so ein Tapezierer-Projekt ruhig in Angriff nehmen!

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